Gibt es eine Dreieinigkeit Gottes?
1. Vorgeschichte zu dieser Frage
Für einen Christen, der erst seit kurzer Zeit ein Glaubensleben führt, kann das Thema über Gott den Vater und den Sohn nicht als das Wichtige erscheinen. Man mag eine längere Zeit ein gottgeweihtes Leben führen und doch in Unkenntnis in dieser Frage sein. Weil dieses Thema jedoch mit vielen anderen Themen in Berührung kommt, wird man später mit Sicherheit mit dieser Frage konfrontiert werden. Es ist kein unwichtiges Thema Unter Anderem kann man es aus dem Leben Jesu ableiten. Im Seinem Leben gab es mehrere Konfrontationen mit den Pharisäern und Schriftgelehrten, welche sich zum Ende seines Wirkens hin noch zugespitzt haben. Lazarus Auferweckung aus den Toten und Sein Einzug in Jerusalem haben noch größeren Neid und Hass bei Seinen Gegnern bewirkt. Nach Seiner Verhaftung wurden verschiedene falsche Zeugen gegen Ihn gesucht, viele Aussagen gemacht, aber nur die Behauptung, Er sei „Gottes Sohn“ war entscheidend für sein Todesurteil: „Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat.“ (Joh. 19,7). Die Entwicklung des Prozesses kann man gut in Mt 26,59-66 nachvollziehen: „Die Hohenpriester aber und der ganze Hohe Rat suchten falsches Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen; und sie fanden keins, obwohl viele falsche Zeugen herzutraten. Zuletzt aber traten zwei falsche Zeugen herbei und sprachen: Dieser sagte: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen und in drei Tagen ihn wieder aufbauen. Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts? Was zeugen diese gegen dich? Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester sagte zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes! Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels. Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert. Was brauchen wir noch Zeugen? Siehe, jetzt habt ihr die Lästerung gehört. Was meint ihr? Sie aber antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig.“ Nach diesem Ereignis geschah es: „Und die ganze Menge von ihnen stand auf, und sie führten ihn zu Pilatus.“ (Lk 23,1).
Der Grund dieser Haltung ist gut in Joh 5,18 erklärt: „Darum nun suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht allein den Sabbat aufhob, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte und sich <so> selbst Gott gleich machte.“
Der Konflikt um die Definition des Wesens Christi hat nie aufgehört und ist ein umstrittenes Thema bis auf den heutigen Tag. In der Geschichte des Christentums gab es mehrere Auseinandersetzungen und Trennungen wegen unterschiedlichen Ansichten zu diesem Thema. Dies widerspiegelt sich in dem Text, den man auf dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 n. Chr. ausgearbeitet hat. Auf den Konzilen von Konstantinopel im Jahr 381 n. Chr., bei der Einigungsformel zwischen Kyrill von Alexandrien und Johannes von Antiochien im Jahre 433 n. Chr., beim Konzil von Chalkedon im Jahr 451 n. Chr. Zwischen dem ersten Konzil von Nicäa 325 und dem ersten Konzil von Konstantinopel 381 wurden nicht weniger als achtzehn verschiedene arianische Glaubensbekenntnisse verfasst, die einander teilweise widersprechen. Es wird zu umfangreich hier alle Spaltungen der Kirchen, alle Auseinandersetzungen innerhalb verschiedener christlicher Glaubensgemeinschaften in Verbindung mit dieser Frage auch nur kurz zu erwähnen. Kriege wurden angezettelt, „Ketzer“ verbrannt – die Liste der Auseinandersetzungen zu diesem Thema ist sehr lang. Wer sich eine Meinung zu diesem Thema anhand der Analyse der bisherigen Auseinandersetzungen machen will, müsste eine mehrjährige Forschung betreiben. Ob dabei der wahre Kern herausgefunden werden kann, ist stark zu bezweifeln. Darum wird empfohlen, die Antwort im Gebet und Gottes Wort zu suchen. Nur Gott selbst ist der Ursprung und die Quelle wahrer Erkenntnis. „(…) So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes“ (1.Kor 2,11).
2. Ohne Jesus gibt es keine Erlösung
Es ist dem Teufel ganz recht, eine Verwirrung um die Person Jesu Christi zu schaffen. Er weiß, dass „(…) in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen“ (Apg 4,12). Weil Jesus die Schlüsselfigur in dem Werk der Erlösung ist, versucht Satan, Ihn in der menschlichen Wahrnehmung zu neutralisieren oder ganz auszulöschen. Er ist zufrieden mit Religionen, in denen die Person des Sohnes Gottes fehlt (wie z.B. im Buddhismus) oder sie für die Rettung der Menschen ohne Bedeutung ist (z.B. Jesus in Islam). Schon gleich nach der Auferstehung suchte er den Sachverhalt zu verdrehen. Die Ältesten gaben den Soldaten Geld, um diese Lüge zu verbreiten: „(…) Seine Jünger kamen bei Nacht und stahlen ihn, während wir schliefen“ ( Mt 28,12-15). Satan weiß: Wenn Jesus nicht gestorben, sondern nur in Ohnmacht gefallen wäre, so könnte Er nicht als ein Opfer für unsere Sünden gelten. Wenn Er nicht der eingeborene Sohn Gottes wäre, der in der Art bzw. seiner Abstammung nach einzig und einzigartig ist, sondern ein „normaler“ Mensch wäre, so könnte sein Blut nicht die Sünden aller Menschen tilgen.
Durch den Sündenfall der ersten Menschen ist die Gemeinschaft zwischen Gott und Menschen unterbrochen worden – „(…) eure Vergehen sind es, die eine Scheidung gemacht haben zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, dass er nicht hört“ (Jes 59,2). Damit diese Trennung beseitigt werden konnte, hat Gott im Alten Bund Mittler eingesetzt – die Priester. Hier ein Beispiel aus dem Gesetzt Mose: „Und der Priester soll für ihn mit dem Widder des Schuldopfers vor dem HERRN Sühnung erwirken für seine Sünde, die er begangen hat; und in Bezug auf seine Sünde, die er begangen hat, wird ihm vergeben werden“ (3.Mo 19,22). Der gleiche Dienst ist auch im neuen Bund erforderlich. Paulus erklärt: „(…) einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus“ (1.Tim 2,5). Wenn Jesus und Gott der Vater eine Person wären, so gäbe es keinen Mittler zwischen Gott und Menschen. Es wäre keiner, der würdig wäre diese priesterliche Aufgabe im Neuen Bund auf sich zu nehmen. Viele andere Lehrbilder mit Abweichungen von dem wahren Wesen Christi können somit den Kern der Guten Botschaft zerstören. Demzufolge ist die Lehrfrage um die Person Jesu nicht nur eine Frage bloßen Wissens. Nur mit richtiger Erkenntnis der Person Jesu kann der Erlösungsplan Gottes den Menschen vermittelt werden.
3. Die Lösung gibt Gott
Nun kann eine berechtigte Frage gestellt werden: Wenn diese Frage von vielen Gelehrten bis heute nicht geklärt werden konnte, wie möchte man sich anmaßen, ein solch großes Problem lösen zu können? Unsere Antwort lautet: Die Weisheit und der Schlüssel zur Lösung aller Probleme sind bei Gott zu finden. ER allein kann ein Geheimnis offenbaren. Treffend hat der Prophet Daniel dem König Nebukadnezar geantwortet: „Das Geheimnis, das der König verlangt, können Weise, Beschwörer, Wahrsagepriester und Zeichendeuter dem König nicht kundtun. Aber es gibt einen Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart(…). Mir aber ist nicht durch Weisheit, die in mir mehr als in allen Lebenden wäre, dieses Geheimnis offenbart worden, sondern deshalb, damit man den König die Deutung wissen lasse und du die Gedanken deines Herzens erfährst“ (Dan 2,27.28.30).
Alle bis heute lebenden Gläubigen, die ernst diesem Thema nachforschten, und denen es nicht offenbart wurde, waren nicht unbedingt weniger klug oder nicht weniger mit dem Heiligen Geist erfüllt. Es war einfach nicht die Zeit, in der Gott das Geheimnis offenbaren wollte. Gott selbst setzt Fristen, wann ein Geheimnis offenbar werden soll. Als der Prophet Daniel viele Prophezeiungen aufgeschrieben hatte, sagte Gott zu ihm: „Und du, Daniel, halte die Worte geheim und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden suchend umherstreifen, und die Erkenntnis wird sich mehren“ (Dan 12,4). Auch zu dem Prophet Habakuk sprach Gott: „(…) Schreib die Vision auf, und zwar deutlich auf die Tafeln, damit man es geläufig lesen kann. Denn die Vision gilt erst für die festgesetzte Zeit (…)“ (Hab 2,2.3).
Nur dem allein wahren Gott im Himmel sei Dank, Lob und Ehre für Seine Treue und Liebe zu Seinen Dienern – zu den früheren Propheten und zu uns! Nur ER allein kann ein Geheimnis lüften und kann Erkenntnis geben. In Seiner Liebe offenbart Er das Vergangene und das Zukünftige (vgl. 1.Mo 18,17; Amos 3,7; Offb 1,1).
4. Ein Rätsel? Alles einfach!
Das grundlegende Problem ist kompakt in ein paar Versen in 1. Kor 8,5.6 zu finden: „Denn wenn es auch sogenannte Götter gibt im Himmel oder auf Erden – wie es ja viele Götter und viele Herren gibt -, so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.“ Einerseits wird hier erwähnt, dass es viele Götter gibt, und gleichzeitig soll es nur einen Gott geben. Die gleiche Aussage betrifft auch die „Herren“. Es ist einfacher, mit „Herren“ anzufangen zu erklären. Es gibt viele Herren in der Welt – viele Machthaber und Würdenträger, die über einen gewissen Machtbereich herrschen. Viele Jahrhunderte war es ein Standesname für Adlige, Fürsten, Grafen und Geistliche. Heute gebraucht man es als eine reine Höflichkeitsbezeigung. Dies wird deutlich, wenn wir uns erinnern, dass die Männer in Deutschland auch mit „Herr“ angeredet werden. In der Schrift wird erwähnt, dass „(…) Sara dem Abraham gehorchte und ihn Herr nannte“ (1.Petr 3,6). Siehe auch andere Beispiele: 1.Mo 23,15; 1.Mo 24,18; 1.Sam 1,15; 2.Sam 14,17 uvm. Demnach gibt es tatsächlich viele Herren. Wiederum gibt es nur einen Herrn, der Herr über alle Herren ist – Jesus Christus, dem alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben wurde. Mt 28,18: „Und Jesus trat zu ihnen und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden.“Eph 1,20-22: „Die hat er in Christus wirksam werden lassen, indem er ihn aus den Toten auferweckt und zu seiner Rechten in der Himmelswelt gesetzt hat, 21 hoch über jede Gewalt und Macht und Kraft und Herrschaft und jeden Namen, der nicht nur in diesem Zeitalter, sondern auch in dem zukünftigen genannt werden wird. 22 Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben (…).“ Damit sind beide Behauptungen richtig: es gibt „viele Herren“ und über sie alle gibt es „einen Herrn“.
Das gleiche trifft auch auf die Bezeichnung „Gott“ zu. Es wird nicht nur eine Person in der Schrift „Gott“ genannt. Man findet in 2.Mo 4,16 wie Mose „Gott“ genannt wurde: „Und es wird geschehen, er wird für dich zum Mund sein, und du wirst für ihn zum Gott sein.“ (Siehe auch 2.Mo 7,1). Nicht nur Mose, sondern auch andere Menschen können „Gott“ genannt werden: „Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter“? (Joh 10,34). Auch Jesus wird „Gott“ genannt: „Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!“ (Joh 20,28). Jesus korrigierte Thomas Worte nicht und bestätigte damit diese Aussage. Es gibt eine Meinung, dass „Gott“ ein Personenname ist. Aber es ist eine Bezeichnung für eine Stellung oder Position. So wie mit der Bezeichnung „Herr“, so kann auch mit „Gott“ eine doppelte Aussage gemacht werden: Auch hier gibt es mehrere Götter und es gibt einen Gott, der über alle ist. Eph 3,14: „Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, von dem jede Vaterschaft in den Himmeln und auf Erden benannt wird (…).“ Auch in Hebr 12,9: „Zudem hatten wir auch unsere leiblichen Väter als Züchtiger und scheuten sie. Sollen wir uns nicht vielmehr dem Vater der Geister unterordnen und leben?“. Diese zwei Behauptungen passen nur zu Gott, dem Vater über alle.
Weil die Behauptung „ein Gott“ und die Bezeichnung anderer Personen als „Gott“ parallel mehrmals in der Schrift erwähnt werden, entsteht ein scheinbar unlösbarer Widerspruch. Anhand dieser Erklärung kann man merken, wie sogar einfache Lösungen Gott jemandem geben oder auch vorenthalten kann. Ohne Gottes Gnade taugt auch die beste Gelehrsamkeit nichts!
5. Unterschiedliche Eigenschaften des Vaters und des Sohnes
Schon die ersten Kirchenväter haben durch philosophische Auslegungen viel Stoff zu dem Wirrwarr und den Streitigkeiten unter den Christen beigetragen. Manche bezeichneten in ihren Werken Gott als „Person“. Da aber eine „Person“ aus soziologischer Sicht anders als aus juristischer oder philosophischer Sicht definiert wird, kann man Gott nicht eindeutig als „Person“ bezeichnen. Die Wörter „Individuum“ und „Persönlichkeit“ sind auch nicht ganz zutreffend. Die Schrift sagt „Gott ist Geist (…)“ (Joh 4,24). Dieser Begriff ist der zutreffendste. Daher wird das Wort „Person“ im Bezug auf Gott hier nur im Ausnahmefall zur Vereinfachung der Erklärung verwendet.
Es gibt im Alten Bund über 2500 Bibelstellen, in denen das hebräische „ĕlôhîym“ – Gott – vorkommt. Das Wort „Gott“ – im griechischen „theos“ – wird im Neuen Bund über 1300 mal erwähnt. Obwohl mit dem Wort „Gott“ meist Gott der Vater gemeint ist, wird in einigen Fällen auch Jesus als „Gott“ bezeichnet. Das gleiche gilt für Wörter wie „Retter“, „Herr“ und andere. Um besser die Positionen Gott des Vaters und Jesus zu verstehen, wollen wir zuerst nur solche Beispiele auflisten, die die unterschiedliche Eigenschaften darstellen, dabei einen Kommentar auf Minimum reduzieren. Später wird dann auch die Ähnlichkeit zwischen Gott dem Vater und Jesus betrachtet.
Nur auf Jesus Christus bezogen sind folgende Bibelstellen:
- Jesus, das „Lamm“ – Joh 1,29: „Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ Es wäre widersprüchlich, dass Gott der Vater ein Opfer wäre und gleichzeitig derjenige, der das Opfer annimmt.
- Jesus, der „Knecht“ – Apg 3,13: „Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr überliefert und vor Pilatus verleugnet habt, als dieser entschieden hatte, ihn loszugeben.“ Wenn Gott, der Allmächtige, Knecht geworden wäre, wem soll ER dann dienen?
- Jesus, der „Mittler“ – 1.Tim 2,5: „Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus (…).“ Siehe Erklärung oben; vgl. auch Gal 3,20.
- Jesus, der „Hohepriester“ – Hebr 8,1: „Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohepriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln (…)“(siehe auch Hebr 2,17). Der Hohepriester sollte im Alten Bund unter anderem eine vermittelnde Person zwischen Gott und den Menschen sein. Hier ist Seine Stellung als Mittler deutlich ausgedrückt .
- Jesus, der „Spross, die Wurzel Isais“ – Jes 11,1: „Und ein Spross wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schößling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen.“ Röm 15,12: „Und wieder sagt Jesaja: „Es wird sein die Wurzel Isais, und der da aufsteht, über die Nationen zu herrschen – auf den werden die Nationen hoffen.“ Hier ist uns ein Hinweis auf die fleischliche Abstammung Jesu gegeben.
- Jesus, der „Messias“ – Joh 1,41: „Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden – was übersetzt ist: Christus.“ Christus bedeutet „der Gesalbte“. Wenn es Gott, der Vater, selbst wäre, wer hat IHN gesalbt?
- Jesus, das „Bild Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung“ – 2. Kor 4,4: „(…) damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen.“ Kol 1,15: „Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung.“ Wenn Gott selbst die Abbildung wäre, wer ist dann das Original?
- Jesus, der „Löwe aus Juda“ – Offb 5,5: „Und einer von den Ältesten spricht zu mir: Weine nicht! Siehe, es hat überwunden der Löwe aus dem Stamm Juda, die Wurzel Davids, um das Buch und seine sieben Siegel zu öffnen.“ Auch hier ist uns ein Hinweis auf die fleischliche Abstammung Jesu gegeben.
- Jesus, der „Weinstock“ – Joh 15,1: „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.“ Kommentar siehe im Kapitel 7.
- Jesus, das „Wort“ – Joh 1,14: „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ 1. Joh 1,1: „Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben vom Wort des Lebens (…).“
- Jesus wurde Mensch (Fleisch), er ist der Eingeborene vom Vater – Joh 1,14: „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“
- Jesus ist der „Anfang“ und der „Erstgeborene aus den Toten“ – Kol 1,18: „Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe.“
- „Erstgeborene unter den Brüdern“ – Röm 8,29: „Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.“
- Jesus, der „Bruder“ – Mt 12,50: „Denn wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist, der ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.“ Hebr 2,17: „Daher musste er in allem den Brüdern gleich werden, damit er barmherzig und ein treuer Hoherpriester vor Gott werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen.“ Hebr 2,11: „Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem; aus diesem Grund schämt er sich nicht, sie Brüder zu nennen.“ Obwohl Jesus an manchen Stellen Seine Zuhörer mit „Kinder“ anspricht, dürfte es nur eine zu jener Zeit übliche Anrede gewesen sein und einen Bezug auf die Ähnlichkeit „Sohn-mit-Vater“ haben. „Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes hineinzukommen!“ (Mk 10,24; s.auch Joh 21,5). Es werden in der Schrift die Gläubigen als „Abrahams Kinder“ bezeichnet . (vgl. Joh 8,39; Röm 9,7; Gal 3,7). Es könnte sich auch um einen Vergleich handeln: Durch das gepredigte Wort werden Menschen wiedergeboren oder „gezeugt“. Wir finden in 1.Kor 4,15 Paulus sprechen: „Denn wenn ihr zehntausend Zuchtmeister in Christus hättet, so doch nicht viele Väter; denn in Christus Jesus habe ich euch gezeugt durch das Evangelium.“ Da die Redewendungen zu jener Zeit anders waren, ist jetzt schwierig festzulegen, in welchem Sinn das Wort „Kinder“ von Jesus gebraucht wurde. Dass Er sich unter Seinen Nachfolgern doch auf der Position des „Bruders“ befindet bekräftigt Seine Aussage zu Maria in Joh 20,17: „Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott!“ Daher sind in manchen Liedern die Ausdrücke, die ein Verhältnis Jesu zu uns als zu Kindern bezeichnet, biblisch gesehen, falsch.
- Der Ausspruch „alles ihm unterworfen“ ist nur auf Jesus bezogen – 1.Kor 15,27: „‘Denn alles hat er seinen Füßen unterworfen.‘ Wenn es aber heißt, dass alles unterworfen sei, so ist klar, dass der ausgenommen ist, der ihm alles unterworfen hat.“ Hier hat Gott der Vater alles Jesus unterworfen, außer dass ER selbst Jesus unterworfen ist.
- Den du gesandt hast – Joh 17,3: „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ Sich selbst zu senden wäre unlogisch.
- Jesus, den Menschen gleich – Phil 2,8: „Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, und der Gestalt nach wie ein Mensch befunden (…).“
- Jesus tut nichts von Sich aus, er tut nur, was ihm vom Vater gelehrt und geboten wurde – Joh 8,28: „(…) ich nichts von mir selbst tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich.“ Joh 14,31: „(…) so tue, wie mir der Vater geboten hat.“
Folgende Bibelstellen sind nur auf Gott, den Vater, bezogen:
- „Gott und Vater unseren Herrn Jesus“ – Röm 15,5: „(…) damit ihr einmütig mit einem Munde den Gott und Vater unseren Herrn Jesus Christus verherrlicht.“
- „Alle von einem“ – Hebr 2,11: „Denn sowohl der, welcher heiligt, als auch die, welche geheiligt werden, sind alle von einem (…).“
- „Vater der Geister“ – Hebr 12,9: „Zudem hatten wir auch unsere leiblichen Väter als Züchtiger und scheuten sie. Sollen wir uns nicht vielmehr dem Vater der Geister unterordnen und leben?“
- „Gott und Vater aller“ – Eph 4,6: „(…) ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist.“
- „(…) von dem jede Vaterschaft ist“ – Eph 3,14: „Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater, von dem jede Vaterschaft in den Himmeln und auf Erden benannt wird (…).“
- „Allein wahre Gott“ – Joh 17,3: „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“
- „Größer als alle“ – Joh 10,29: „Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.“
- „Weingärtner“ – Joh. 15,1: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.
- „(…) der Jesus hört (…)“ – Joh. 11,41: „Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.“ So auch in Joh 6,27.
- „Vater zeugt von mir“ – Joh 8,17.18: „Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, dass das Zeugnis zweier Menschen wahr ist. Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt von mir.“
- „Dein Wille soll geschehen“ – Luk 22,42: „Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir weg – doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!“
- Da dem Volk Israel das Gesetz gegeben wurde, war noch nicht die Zeit, dass sich Jesus ihnen offenbaren soll. Daher sollten sie nur noch einen Gott kennen – Gott den Vater. – 2.Mo 20,2: „Ich bin der HERR, dein Gott (…)“ 5.Mo 6,4: „Höre, Israel: Der HERR ist unser Gott, der HERR allein!“
6. Verhältnisse zwischen Ihnen:
- Gott der Vater hat Ihn gezeugt – Hebr 1,5: „Denn zu welchem der Engel hat er jemals gesagt: »Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt«? und wiederum: »Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein«?
- Gott der Vater ist als Haupt für Christus – 1.Kor 11,3: „Ich will aber, dass ihr wisst, dass der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, das Haupt der Frau aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.“
- Gott der Vater hat Christus auferweckt – Röm 8,11: „Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus Jesus aus den Toten auferweckt hat (…)“; 1.Kor 15,15: „Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugt haben, dass er Christus auferweckt habe.“
- Gott der Vater hat Christus (…) gegeben – Joh 5,22: „Denn der Vater richtet auch niemand, sondern das ganze Gericht hat er dem Sohn gegeben.“ Joh 3,35: „Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben“. Joh 5,26: „Denn wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in sich selbst und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist“.
- Ihn gesalbt – Apg 10,38: „Jesus von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat (…).“
- Ihn gemacht zu… – Hebr 3,1: „Daher, heilige Brüder, Teilhaber der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesus, der treu ist dem, der ihn dazu gemacht hat, wie auch Mose in seinem ganzen Hause!“
- Ihn erhört, aus dem Tod errettet – Hebr 5,7: „Der hat in den Tagen seines Fleisches sowohl Bitten als auch Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem dargebracht, der ihn aus dem Tod erretten kann, und ist um seiner Gottesfurcht willen erhört worden (…).“
- Gott der Vater ist größer als Christus – Joh 14,28: „(…) denn der Vater ist größer als ich“.
- Jesus wird die Macht Gott dem Vater abgeben – 1.Kor 15,24: „(…) dann das Ende, wenn er das Reich dem Gott und Vater übergibt; wenn er alle Herrschaft und alle Gewalt und Macht weggetan hat.“
- Gott der Vater war nicht allein bei der Schöpfung des Menschen – 1.Mo 1,26: „Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich!“ Joh 17,5: „(…) mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.“
- Jesus wurde von Gott gesandt – Joh 17,3: „Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“
7. Gleiche Benennungen des Vaters und des Sohnes
„Gott“ genannt. Wie schon vorher erwähnt, gibt es über 2500 Bibelstellen alleine im Alten Bund mit dem Wort „Gott“, die alle auf Gott, den Vater, bezogen sind. Etliche Bibelstellen, in denen auch Jesus mit „Gott“ benannt wird, möchte ich hier erwähnen. Röm 9,5: „(…) deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.“ Siehe auch Joh 20,28; Tit 2,13; 1. Joh 5,20. Einzigartig ist darum die Aussage in Hebr 1,9 “(…) darum hat dich, Gott, dein Gott gesalbt mit Freudenöl vor deinen Gefährten.“
Wird „Herr“ genannt. Gott, der Vater, wird oft „Herr“ genannt. Jer 3,14: „Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder!, spricht der HERR. Denn ich bin euer Herr. Und ich werde euch nehmen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und euch nach Zion bringen.“ Vgl. auch Jos 3,11; Ps 8,2; Ps 90,1. Aber auch Jesus wird „Herr“ genannt: Lk 2,11: „Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in Davids Stadt.“ Unter anderen auch in Mt 7,21; Mt 8,25; Lk 10,40; Joh 13,13; Röm 15,30; 1.Kor 1,2.
Wird „König“ genannt. Gott wird im Alten Bund als „König“ bezeichnet, z.B. in 1.Sam 12,12: „(…) obwohl doch der HERR, euer Gott, euer König ist.“ Andere noch: 1.Kön 1,36; Jes 43,15; 1.Tim 1,7. Auch Jesus wird „König“ in Joh 1,49 genannt: „Nathanael antwortete ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König von Israel!“ Vgl. auch Off 17,14; 19,16.
Sünden vergeben. Schon im Alten Bund hat Gott, der Vater, den Menschen Sünden vergeben. 3.Mo 4,35: „(…) So erwirke der Priester Sühnung für ihn wegen seiner Sünde, die er begangen hat, und es wird ihm vergeben werden.“ Vgl. auch 3.Mo 5,10.13; 4.Mo 15,28 u.a. Die Pharisäer meinten, dass diese Vollmacht kein anderer ausüben darf. Darum meinten sie, es sei eine Gotteslästerung, als Jesus Sündenvergebung aussprach. Mt 9,2-6: „(…) als Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei guten Mutes, Kind, deine Sünden sind vergeben (…) Damit ihr aber wisst, dass der Sohn des Menschen Vollmacht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben (…).“ Beispiele, wo Jesus Sünden vergeben hat: Mk 2,5; Lk 7,47; Apg 5,31; Kol 2,13 u.a.
Ihm wird Ehre und Anbetung gegeben. Gott der Vater wird angebetet: „Erhebt den HERRN, unseren Gott, und fallt nieder an seinem heiligen Berg! Denn heilig ist der HERR, unser Gott“. (Ps 99,9) So auch z.B. 2.Mo 34,14; Ps 22,28; 66,4; 95,6; Jes 27,13; Offb 19,10. Auch Jesus bekommt Ehre und Anbetung: „Sie aber traten zu ihm, umfassten seine Füße und warfen sich vor ihm nieder.“ Mt 28,9. (Siehe auch Mt 28,17; Joh 5,23; Apg 7,59; 1.Kor 1,2; Phil 2,10; Hebr 1,6; Offb 5,8.)
„Retter“ und „Erlöser“ genannt. Gott, der Vater, wird so z.B. in Ps 70,6 bezeichnet: „Ich aber bin elend und arm; Gott, eile zu mir! Mein Helfer und mein Retter bist du! HERR, zögere nicht!“ Auch in Ps 19,15; 144,2; Jes 43,11.14; 48,17; Lk 1,47. Und auch Jesus wird so genannt in Lk 2,11: „Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in Davids Stadt.“ Vgl. auch Röm 11,26; Tit 2,13; Hebr 5,9.
Sich vor Ihm niederwerfen. Im Alten Bund war nur Gott, der Vater, den Menschen bekannt. Darum sollte man nur Ihn anbeten. 2.Mo 34,14: „Denn du darfst dich vor keinem andern Gott anbetend niederwerfen (…).“ Jesus selbst weist den Satan mit dem Hinweis aus dem Gesetz ab: „Und Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.“ (Lk 4,8). Als Jesus später unter den Menschen wirkte und die Leute sich vor Ihm niederwarfen, wies Er sie nicht ab und gewährte diese Ehrerbietung. „Die aber in dem Boot waren, warfen sich vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!“ (Mt 14,33). Siehe auch Mt 20,20; 28,9.
Noch andere Wörter bezeichnen sowohl Gott, den Vater, als auch Jesus Christus. Z.B.: „Fels“ (5.Mo 32,18; 1.Sam 2,2; 1.Kor 10,4); „Hirte“ (1.Mo 49,24; Ps 23,1; Joh 10,11; Hebr 13,20); „Licht“ (Ps 27,1; Jes 60,20; Joh 8,12). Weil der Sohn dem Vater ähnlich ist, sind auch mehrere Fähigkeiten und Eigenschaften bei Ihnen gleich. Dies hat zu allen Zeiten zu der Ansicht geführt, dass beide ein und dieselbe Person seien.
8. Erklärungen, die der Menschenverstand nicht begreifen kann
Ein Versuch, den Sachverhalt anders zu erklären, führt oft zu Konstruktionen, die dem gesunden Menschenverstand widersprechen. Man muss sich nur wundern, wie bei den Erklärungen der Dreieinigkeit Gottes den Menschen mit vollem Ernst ganz absurde Überlegungen angeboten werden. Man soll im nüchternen Zustand der Behauptung glauben, dass 1+1+1=1 ist! Damit möchte man den Widerspruch darstellen, dass Gott der Vater, Gott der Sohn und der Heilige Geist einzelne sogenannte Personen sind und gleichzeitig eine Person ist. Selbst ein Grundschüler würde sich weigern diese Rechnung annehmen. Bei anderer Erklärung werden Bilder gezeigt, auf denen ein Kopf dargestellt ist, der drei Gesichter hat. Auch das ist eine absurde Darstellung! Der gerne angeführte Vergleich mit dem Wasser – es kann flüssig, als Eis oder Dampf werden – ist auch nicht korrekt. Es ist in diesem Fall die gleiche Menge gleichen Stoffes,, der bei verschiedenen Temperaturen nur verschiedene Eigenschaften und verschiedenes Aussehen annimmt. So müsste dann Gott nur eine Person sein, die sich in verschiedene Gestalten verwandelt.
Wenn Gott, der Vater, und Jesus ein und dieselbe Person wären, dann hätte Jesus mehrere Selbstgespräche geführt. Alle in der Schrift erwähnten Gebete zu Gott, dem Vater, wären ohne Sinn. Man könnte gar nicht begreifen, wozu Jesus vor dem Tod ausgerufen hat: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34). Man kann doch nicht sich selbst verlassen? Wenn Gott nur ein Teil von Sich auf die Erde gesandt habe, wieso behauptet dann Jesus: „Von jenem Tag aber oder der Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel im Himmel, auch nicht der Sohn, sondern nur der Vater.“? (Mk 13,32). Kann jemand eine Sache gleichzeitig wissen und nicht wissen? Wenn Gott Vater und Gott Sohn eine Person oder ein Wesen wären, wieso hat Jesus in Joh 15,1 solch einen Vergleich gemacht: „Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner.“? Mit Sicherheit kann man behaupten, dass keinem von den Zuhörern der Gedanke gekommen ist, dass beide ein Wesen sein können. Weinstöcke konnten sie jeden Tag sehen, und der Weinstock kann doch nicht gleichzeitig auch der Weingärtner sein! Wieso wird Jesus „Sohn Gottes“ genannt? Kann ein Sohn auch gleichzeitig ein Vater sein? Gott hat in Seiner großen Weisheit bei allen Botschaften oder Gesetzgebungen an Menschen, bei allen Prophezeiungen und Gleichnissen immer Bilder und Szenen aus dem realen Leben gebraucht. Der Mensch soll und kann diese Botschaften verstehen. Das Gesetz des Alten Bundes wurde den Juden nicht in fremder Sprache geschrieben, sondern bei der Vorlesung konnten sie die Worte und den Sinn der Forderungen verstehen. Das gleiche gilt auch für den Neuen Bund. Wozu hat dann Gott den Begriff „Vater“ und „Sohn“ gewählt? Es soll doch selbst einem Kind das Verhältnis zwischen Ihnen begreiflich darstellen!
Alle Irrtümer irritieren den Mensch. Wenn das Wesen Gottes widersprüchlich ist, zu wem soll er dann beten? Wer hat eigentlich die Welt geschaffen? Hat der allmächtige Gott ein wahres Bild von sich gegeben, als Er als ein hilfloses Kind in der Krippe lag? Mit diesen Widersprüchen hat man zuletzt ein Mysterium erschaffen, den Menschen unmöglich zu machen, Gott zu erkennen. Die Absichten Gottes sind genau das Gegenteil. Apostel Johannes behauptet: „Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen.“ (1.Joh 5,20).
9. Scheinbare Widersprüche in der Schrift
Versuchung
In Jak 1,13 finden wir einen eindeutigen Ausspruch: „Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand.“ Damit ist unmissverständlich gesagt, dass der Teufel nicht bis zu Gott durchdringen kann. Anders spricht der Schreiber des Hebräerbriefes von Jesus: „Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mitleiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir (…).“ (Hebr 4,15). Wenn Jesus und Gott der Vater ein Geist wären, dann wäre hier ein Widerspruch. Nur mit zwei verschiedenen Geistern gibt es hier ein klares Verständnis.
Herrlichkeit Gottes sehen
Als Mose den Wunsch ausgesprochen hat „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!“, antwortete Gott ihm: „Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich sieht.“ (2.Mo 33,18.20). Diese Behauptung müsste auch für den Neuen Bund gelten. Wiederum konnten viele Menschen Jesus sehen. Der Sachverhalt ist nicht widersprüchlich, weil es zwei Geister sind. Manche verwirrt Jesu Ansprache an Phillipus: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: Zeige uns den Vater?“ (Joh 14,9). Damit meinte Jesus nicht, dass Er auch gleichzeitig der Vater ist, sondern, dass Seine und des Vaters Absichten, Handlungen und Gebote vollkommen übereinstimmen. Sie sind in voller Harmonie miteinander. Darum findet man den Ausspruch in Hebr 1,3: „(…) er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist (…).“ Der Sohn Gottes kommt aus dem Himmel, Er hat Gott den Vater gesehen: „Nicht dass jemand den Vater gesehen hat, außer dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen.“ (Joh 6,46). „Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.“ (Joh 1,18). Von diesem Standpunkt aus ist es leicht zu verstehen, warum Stephanus nur die Herrlichkeit, aber nicht das Angesicht Gottes gesehen hat: „Da er aber voll Heiligen Geistes war und fest zum Himmel schaute, sah er die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen (…)“ (Apg 7,55). Wie verständlich und übereinstimmend ist doch die Schrift!
Gott begegnen
Im Alten Bund findet man Ereignisse, die von einer Begegnung mir Gott sprechen. Jakob kämpfte in der Nacht mit einem Mann. (1.Mo 32,25-29). Später sagt ihm dieser Mann: „Du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast überwältigt.“ (V. 29). Auch Abraham besuchten drei „Männer“, die nicht mit Namen genannt werden. Einer von ihnen spricht zu Sara und wird HERR (nicht Herr) genannt. (1.Mo 18,13). Im Grundtext steht da auch das Wort „yehôvâh“, das in manchen Übersetzungen mit „Jehova“ wiedergegeben wurde. Später wendet sich Abraham an Ihn mit einer eindeutigen Bezeichnung: „Sollte der Richter aller Welt nicht gerecht richten?“ (1.Mo 18,25). Die Begegnung mit Gideon wird nicht eindeutig dargestellt. Zuerst wird gesagt: „Und der Engel des HERRN kam (…).“ (Richt 6,11). Ein paar Verse später: „Da wandte sich der HERR ihm (…).“ (V. 14). Besonders das letzte Beispiel zeigt, dass man nicht mit ganzer Bestimmtheit festlegen kann, ob es im gewissen Fall nur eine Ausdrucksweise des Schreibers jener Zeit war, der einen Engel als einen Vertreter Gottes dargestellt hat, oder ob es Jesus war. Begegnungen mit Gott, dem Vater, sind in diesen Fällen eindeutig ausgeschlossen. Es hätte einen direkten Widerspruch mit dem oben angeführtem Zitat aus 2.Mo 33,20 ergeben. Obwohl Jesus zu jener Zeit noch nicht im Fleisch erschienen war, war Er im Geiste schon gegenwärtig und konnte bei diesen Begebenheiten eingreifen. Seine Worte bekräftigen diese Vermutung: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.“ (Joh 8,58).
Herkunft Melchisedeks
Gewisse Schwierigkeit gibt es bei der Erklärung von der Herkunft Melchisedeks im Hebr 7,3: „Ohne Vater, ohne Mutter, ohne Geschlechtsregister, hat er weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens, er gleicht dem Sohn Gottes und bleibt Priester für immer.“ Hier kann zur Hilfe die Bemerkung von der Neue Genfer Übersetzung sein: „´Ansonsten wird nichts über ihn mitgeteilt:` Kein Vater ´wird erwähnt`, keine Mutter, kein Stammbaum, kein Anfang und kein Ende seines Lebens.“ Andernfalls müsste man annehmen, dass auch Melchisedek neben Gott, dem Vater, keinen Anfang und kein Ende hat, was dann mit der ganzen Schrift im Widerspruch stände.
„Ich und der Vater sind eins“
Der Ausspruch „Ich und der Vater sind eins“ in Joh 10,30 führen manche als Argument der Gleichheit von Gott des Vaters mit Jesus an. Das Wort „eins“ bedeutet nicht „einer-sein“, sondern die Einigkeit im Sinn von gemeinsamer Überzeugung und gemeinsamen Willen. Bei aufmerksamen Lesen ist dies leicht aus den Worten Jesus in Joh 17,21 ersichtlich: „(…) damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast“. Christen sollen mit Gott, dem Vater, und Jesus Christus „eins sein“ und auch untereinander „eins sein“. Die Harmonie und Übereinstimmung beider zeugen von einer Einigkeit zwischen Vater und Sohn. In Hebr 1,3 wird von Jesus gesagt: „(…) er, der Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und Abdruck seines Wesens ist (…).“ Nur aus diesem Standpunkt wird Ihre Ähnlichkeit in Joh 14,9 richtig erkannt: „Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Und wie sagst du: Zeige uns den Vater?“
10. Was das Wort „Ewigkeit“ bedeutet
Weil das Wort „Ewigkeit“ von Vielen in dem Sinne „ohne Anfang und ohne Ende“ verstanden wird, wird angenommen, dass auch Jesus, basierend auf dem Ausspruch in Micha 5,1, kein Anfang und kein Ende hat: „Und du, Bethlehem Efrata, das du klein unter den Tausendschaften von Juda bist, aus dir wird mir der hervorgehen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her.“
Schon im Altertum hat man versucht, die Entstehung und den Verlauf der Zeit selbst zu erklären oder zu definieren. Platon, Aristoteles und anderen Philosophen haben damit begonnen und die Kirchenväter haben in ihren Werken diese Diskussion fortgesetzt. Laut Geschichte haben die Apostel den Begriff „Ewigkeit“ nicht als eine Zeitperiode ohne Anfang und Ende definiert. Erst durch das Werk „Confessiones“ von Augustinus hat man solch eine Auffassung bekommen. Dieses belegen auch die Evangelien und Briefe der Apostel selbst.
Durch das Betrachten des Wortes Gottes kann man zur Einsicht gelangen, dass der Begriff „Ewigkeit“ in den meisten Fällen eine sehr lange Zeitperiode bedeutet. Andernfalls würde die Schrift widersprüchlich und in manchen Stellen sogar absurd sein. Einige Belege müssen folgen. Ps 41,14: „Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, von Ewigkeit bis in Ewigkeit!“ Jer 7,4: „(…) dann will ich euch an diesem Ort, in dem Land, das ich euren Vätern gegeben habe, wohnen lassen von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Dan 7,18: „Aber die Heiligen des Höchsten werden das Reich empfangen, und sie werden das Reich besitzen bis in Ewigkeit, ja, bis in die Ewigkeit der Ewigkeiten“. So auch in Jer 25,5; Hebr. 13,21; Offb 1,6. Wenn „Ewigkeit“ keinen Anfang und kein Ende hat, könnte es nur eine Ewigkeit geben! Von einer „Ewigkeit“ zu anderer „Ewigkeit“ oder „Ewigkeiten“ könnte es dann nicht geben!
Wenn das Wort „Ewigkeit“ eine Zeitperiode ohne Anfang und Ende bedeutet, müssten auch die Erde, die Generationen, die Propheten diese Eigenschaft haben. Das widerspricht der Aussage Jesu, dass „Himmel und Erde werden vergehen“. Dies belegen auch folgende Bibelstellen:
Esra 9,12: „So sollt ihr nun nicht eure Töchter ihren Söhnen geben und ihre Töchter nicht als Frauen für eure Söhne nehmen, und ihren Frieden und ihr Wohl sollt ihr bis in Ewigkeit nicht suchen, damit ihr stark werdet und das Gute des Landes esst und es auf eure Söhne vererbt bis in Ewigkeit.“
Pred 1,4: „Eine Generation kommt, und eine Generation geht; aber die Erde besteht in Ewigkeit.“
Jer 31,40: „Und das ganze Tal der Leichen und der Fettasche und alle Terrassengärten bis zum Bach Kidron, bis zur Ecke des Rosstors nach Osten zu, wird für den HERRN heilig sein. Die Stadt soll nicht mehr niedergerissen noch zerstört werden in Ewigkeit.“
Lk 1,70: „(…) wie er geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Ewigkeit her.“
Jesus war schon „(…) ehe die Welt war“ (Joh 17,5). Er ist „…der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden (…)“ (Kol 1,15.16). Vor diesem Hintergrund kann man auch annehmen, dass die Zeit selbst durch Ihn entstand. Jes 9,5: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit.“
11. Der Heilige Geist im Vergleich
Es wurden schon im Kapitel 5 die Begriffe „Person“, „Individuum“ und „Subjekt“ erwähnt. Keiner von ihnen kann treffend und umfassend Gott beschrieben. „Gott ist Geist“ ist in Joh 4,24 zu lesen. Wenn Gott selbst Geist ist und auch heilig ist, dann ist vielleicht Gott der Vater und der Heilige Geist ein und dasselbe? Wir wollen zuerst diese Frage klären und dann andere Punkte rund um das Thema „Heiliger Geist“ betrachten.
Unterschiedliches Wirken. Die folgenden Bibelverse zeigen, dass Gott, der Vater, Jesus Christus und der Heilige Geist nicht das Gleiche bewirken. Zuerst in 1.Kor 12,4-6: „Es gibt aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber es ist derselbe Geist (= der Heilige Geist); und es gibt Verschiedenheiten von Diensten, und es ist derselbe Herr (= Jesus Christus); und es gibt Verschiedenheiten von Wirkungen, aber es ist derselbe Gott (= Gott der Vater), der alles in allen wirkt.“ Dann auch in Eph 4,4-6: „Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid in einer Hoffnung eurer Berufung! (Erklärung: Ein geistlicher Leib durch das Wirken des Heiligen Geistes) Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe (= alle wahrhaft Gläubige dienen dem Herrn Jesus), ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist.“ (Gott, der Vater, ist der Urheber und die Quelle jeder Wirkung). Zu bemerken ist, dass Apostel Paulus in seinen Briefen bei der Begrüßung an mehreren Stellen nur Gott, den Vater, und Jesus Christus erwähnt.
Der Geist Gottes wohnt in uns. Es ist in 1.Kor 3,16 zu lesen: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Siehe auch Röm 8,9: „Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“
Der Geist des Sohnes ist in unseren Herzen. Beispiel in Gal 4,6: „Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der da ruft: Abba, Vater!“ In Joh 14,23 werden beide, Vater und Sohn, erwähnt: „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.“
Der Heilige Geist wohnt in uns. Eine aus mehreren Bibelstellen – 1.Kor 6,19: „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?“
Gesandter. Joh 14,26: „(…) der Heilige Geist, den der Vater senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“. Man sendet nicht sich selbst, und Jesus spricht noch vom „Vater“. Aus dieser Aussage ergibt sich, dass es hier drei Handelnde sind. Liest man im Kontext, so kommt man zu der gleichen Meinung auch in Joh 16,14.15: „Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er nehmen und euch verkündigen. Alles, was der Vater hat, ist mein“. Schon aus diesen Bibelstellen ist ersichtlich, dass der Heilige Geist Gott dem Vater und Christus untergeordnet ist. Ein Untergeordneter befiehlt nicht dem Übergeordneten.
Vergebung. Wir können uns erinnern, dass quer durch die ganze Heilige Schrift behauptet wird, dass Gott die Schwachen und Geringen in Schutz nimmt. In Psalm 146,9 heißt es: „Der HERR behütet die Fremdlinge, Waisen und Witwen hilft er (…).“ So auch in 5.Mo 14,29; Ps 68,6 u.a. Es scheint, als ob grade aus diesem Grund für den Heiligen Geist unter allen Bestimmungen einen besonderen Umgang festgelegt wurde. Mt 12,31.32: „Deshalb sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird nicht vergeben werden. Und wenn jemand ein Wort reden wird gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wenn aber jemand gegen den Heiligen Geist reden wird, dem wird nicht vergeben werden, weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen“.
Handlungen des Heiligen Geistes. Durch das aufmerksame Lesen der Heiligen Schrift kommt man zur Überzeugung, dass der Heilige Geist, genau wie auch Gott, der Vater, und Jesus Christus, gewisse Empfindungen hat und Handlungen vollbringt. Es kann ihm etwas gefallen (Apg 15,28); er lehrt (Lk 12,12; Joh 14,26); er spricht (Apg 13,2; 21,11); Menschen können Gemeinschaft mit Ihm haben (2.Kor 13,13); man kann Ihn betrüben (Eph 4,30); durch Ihn werden Voraussagen gemacht (Apg 21,11); er bezeugt uns (Röm 8,16); es ist unverzeihlich, Ihn zu lästern (Mt 12,31).
Scheinbare Widersprüche. Es scheint widersprüchlich, wenn man im Alten Bund von der Wirkung des Geistes liest, wie in 1.Chr 12,19 „Da kam der Geist über Amasai (…)“ und sie dann mit der Aussage aus Joh 7,39 vergleicht: „Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.“ Wie konnte der Heilige Geist wirken, wenn er noch nicht da war? Beim aufmerksamen Lesen merkt man, dass an mehreren Stellen von dem Geist des Herrn oder dem Geist Gottes die Rede ist. Z.B in 2.Mo 31,3 „(…) und habe ihn mit dem Geist Gottes erfüllt“; in 4.Mo 24,2 „(…) und der Geist Gottes kam über ihn“; in Ri 3,1 „(…) der Geist des HERRN kam über ihn.“ Vgl. auch 2.Mo 35,31; 5.Mo 34,9; Ri 11,29; 14,6; 14,9; 15,14; 1.Sam 10,10; 19,20; 19,23; Hes 43,5; 37,1; Lk 1,41; 1,67. Die wörtliche Auslegung würde damit nur das Handeln Gottes, des Vaters, oder Jesu annehmen lassen. Anderseits kann besonders unter den Ausdrücken „erfüllt“ oder „kam über ihn“ eine ausgelöste Aufmunterung und Begeisterung durch den Heiligen Geistes gemeint sein. Den besten Hinweis dazu finden wir in den Worten Jesus in Joh 14,17: „(…) den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ Es ist ein Unterschied, ob der Geist uns mit Mut, Eifer oder Freude erfüllt – das kann Er auch von „außerhalb“ wirken. Oder die innige Gemeinschaft mit Ihm in dem Er in unser Herz einzieht. Letzteres wurde erst nach Pfingsten möglich.
12. Die Zeit ist nahe!
Nach dem Lesen aller oben angeführten Bibelstellen ist vor uns eine klare Tatsache sichtbar: Gott, der Vater, Jesus Christus und der Heilige Geist sind in keiner Weise unter Sich uneinig. Aber jeder hat eine andere Position, jeder hat einen anderen Machtbereich. Daher ist der Ausspruch „Dreieiniger Gott“ biblisch gesehen nicht tragbar.
Gott verfolgt mit jeder Handlung und in jeder Offenbarung einen Plan. Die Tatsache, dass Er zu dieser Zeit Seinen Knechten noch die bisher verhüllte Wahrheit offenbart, deutet auf Sein baldiges Kommen. Sehr deutlich ist die Aussage in Off 10,5-7: „Und der Engel, den ich auf dem Meer und auf der Erde stehen sah, erhob seine rechte Hand zum Himmel und schwor bei dem, der von Ewigkeit zu Ewigkeit lebt, der den Himmel erschuf und das, was in ihm ist, und die Erde und das, was auf ihr ist, und das Meer und das, was in ihm ist: Es wird keine Frist (kein Aufschub, keine Zeit) mehr sein, sondern in den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wenn er posaunen wird, wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein, wie er es seinen eigenen Knechten, den Propheten, als gute Botschaft verkündigt hat.“
Lasst uns nicht aufhören Gott zu bitten, dass Er allen wahren Nachfolgern Christi auf dem geistlichen Arbeitsfeld Mut und Freudigkeit gibt. „Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.“ (Lk 21,28).
„Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. – Amen, ja, komm, Herr Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen!“ (Offb 22,20.21).
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